Schlagwort-Archiv: selbstfürsorge

gepflegtes leiden oder: das foucaultsche duell

[content note: foucaultsches gedankenwirrwarr wird erwähnt. und musiktitel.]

ich bin ja eine freundin des gepflegten leidens. heute habe ich sehr viel gelitten. vor allem an mir selbst. und der ungerechtigkeit der welt, selbstverständlich. es war ein spiel. steinmädchen gegen steinmädchen. steinmädchen hat gesagt: heute wird wirklich fleißig am schreibtisch gesessen und gearbeitet. steinmädchen hat erwidert: aber ich bin müde und will schlafen und serien gucken.

was harmlos anfing, entwickelte sich über den tag zu einem beeindruckenden argumentations- und trickserei match. steinmädchen hat den tag mit einem song von begonnen (Frozen – Madonna) und dabei eine yoga-übung gemacht. und frühstück. (sowas machen wir hier eigentlich nicht, aber nun gut, heute war alles erlaubt.) Weiterlesen

Runde 3, the last one. Warum ich nicht mehr zu Selbstfürsorge(kritik) bloggen werde

Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile nicht mehr mit Selbstfürsorge(kritik), doch auf meinen letzten Text vom Oktober 2013  gab es in den letzten Wochen drei mir bekannte Bezüge. Das ist schön, weil ich mag wenn meine Texte Reibungsfläche bieten und freue mich, dass dieser Text doch länger in manchen Köpfen blieb. Ich danke! Ich dachte heute: vielleicht schreibe ich auch nochmal einen letzten Text zum Thema. Ich orientiere mich auch bei diesem Text nicht wirklich an den aktuellen, sondern mehr an einem Eindruck. Da ich in letzter Zeit viel lieber mit Haraway[LINK) spiele, soll sie mich auch hier begleiten, mit den drei Begriffen: Verortung, Verantwortung, Handlungsfähigkeit. Weiterlesen

Kritik der Selbst-Fürsorge. Plädoyer für einen kämpferischen Feminismus

Vor einem dreiviertel Jahr habe ich schon einen Text geschrieben zur Kritik der (Repro) Selbstfürsorge. Manches wiederholt sich sicherlich, manches ist auch neu. Aber ich habe schon damals darüber geschrieben, dass es um Kontrolle, Selbstzwang und Disziplinierung geht. Um Funktionsfähigkeit und Individualisierungen. Diesmal geht es nochmal näher um eine Problematisierung von „Fürsorge“, um einen normativen Gesundheitsdiskurs und eine schärfere Kritik an allem was „Selbstfürsorge und_vs_oder Aktivismus“ heißt. Es tauchen vermehrt Texte auf deutschsprachigen Blogs auf, die sich mit Krisen beschäftigen. Leider bedienen diese fast durchweg psychologisierende und pathologisierende Begrifflichkeiten. Selbstfürsorge macht da keine Ausnahme. Der Ursprung in christlichen Herrschaftspraxen fällt meist unter den Tisch, die gewaltvollen Zusammenhänge von Begriffen und Praxen, besonders mit der Psychiatrie, werden verharmlost. Ich möchte keine persönlich angreifen, die bestimmte Praxen fürs sich nutzt. Ich möchte mich selbst auch nicht von dem hier kritisierten ausnehmen, nur falls da eine drauf kommt. Es geht mir darum, Strukturen aufzuzeigen und feministische Praxis herrschaftlichen Praxen entgegenzusetzen, statt diese zu bedienen. Einige Gedankenfetzen aus meinen aktuellen Radikalisierungsprozessen. Weiterlesen

Performative Krisenbewältigung

Was tun, wenn die Psyche mal wieder Achterbahn fährt und mir von den Loopings kotzübel wird? Ich bin damit immer noch völlig überfordert. Als Jugendliche habe ich gelernt Aggressionen gegen andere sind böse. Und als Kind habe ich schon gelernt, dass ich nichts wert bin. Jap, Schule ist scheiße. Einself.
Also was tun, wenn es mit scheiße geht, wieder alles zu viel war und ich nicht weiter weiß? (Also außer den Klugscheißerinnenmodus für mich zu aktivieren und zu erklären, warum Patriarchat und Leben eh daneben und nicht zu reparieren ist.)
Irgendwann habe ich mal diese blöden Sprüche wie „Du musst dich erst selbst lieben“ (bitte dazu eine quäkige, hohe Stimme vorstellen) ignoriert und es andersrum versucht: „Hey, ich hab ne Verantwortung für mein Leben. Muss ich mich wohl auch drum kümmern. Muss es ja nicht gern tun.“
Darin bin ich ziemlich professionell geworden. Geübt. Und manchmal tu ich es sogar gern.
In der Regel sieht es aber etwas…ungelenkaus.

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